FUßBALL ALS RELIGION

Fußball als Religion. Diese beiden Sachen haben mehr gemeinsam als du vielleicht denkst. Als Christen können wir davon lernen, warum der Fußball für viele Menschen Lebensmittelpunkt ist.

FUßBALL ALS RELIGION

Das Wunder von Bern. Ein Sommermärchen. Die Hand Gottes. Der Fußballgott…

In der Sprache des Fußballs haben sich diese Begrifflichkeiten längst etabliert. Doch kommen diese eigentlich aus der Welt der Religion. Neben der Sprache gibt es aber auch noch einige andere Merkmale, die Fußball als Religion vergleichbar macht. Schaut man sich diese genauer an, fällt einem schnell auf, wieso der Fußball für so viele Menschen eine eigene Religion ist. Wir wollen dir hier eine kurze Übersicht über ein paar Merkmale geben. Anhand derer können wir verstehen lernen, wieso der Fußball Menschen begeistert, und wo wir als Christen anknüpfen können, um unseren Glauben zu teilen.

1 Fußball ist Gemeinschaftsstiftend

Fußball ist ein Mannschaftssport. Egal ob du in einem Verein spielst oder dich mit Kumpels auf dem Bolzplatz triffst. Es geht nie alleine zu spielen. Und auch als Fan oder Zuschauer, macht es immer mehr Spaß, es zusammen mit anderen anzusehen. Durch das Verfolgen eines gemeinsamen Ziels entsteht dadurch eine Dynamik, die Gemeinschaft und Zugehörigkeit vermittelt. Ganz deutlich sieht man das in den Fankurven im Stadion. Die Gesänge, der Ort, die Kleidung, … Das alles kennen wir auch aus dem Christentum. Lobpreis, Kirche, Talar, … Christ sein bedeutet auch, zu etwas dazugehören. Gemeinsam ein Ziel zu verfolgen. Menschen mit unserer Leidenschaft und Begeisterung dafür anzustecken und sie zu integrieren.

2 Fußball gibt eine Werteorientierung 

Sport und Fußball sind in ihrer Grundform stark an Regeln und Werte gebunden. Es geht um Fairplay, Teamgeist, Respekt, Durchhaltevermögen, Ausdauer, Mentalität, … Leider ist der Fußball aber auch immer mehr zu einem kommerziellen Konstrukt geworden. Dadurch leidet sein ursprüngliches Ziel. Trotzdem sind diese Werte tief in den Menschen verankert, die diesen Sport feiern. Werte geben dem Leben Orientierung. Sie helfen als Kriterium für Entscheidungen. Viele dieser Werte finden wir auch in unserem Glauben. Als Christen sind unsere Werte ein Kompass, der uns durch unser Leben navigiert. Genauso wie er uns hilft, unseren Alltag und unser Gesellschaftsleben zu gestalten, so hilft er Fußballern. Das Schöne dabei ist, dass viele Werte die gleichen sind.

3 Fußball dient der Emotionsregulation

Wer kennt ihn nicht, den Mitte 30-jährigen, oberkörperfreien Ultra, der gerade seinen Bierbecher Richtung dem abseits-winkenden Linienrichter geworfen hat. Fußball bietet vor allem Männern einen Ort, wo sie sich gänzlich entgegen aller “normalen” Erwartungen verhalten können. Dort können sie all ihren Emotionen freien Lauf lassen. Sie dürfen bei Niederlagen weinen, vor Freude weinen und schreien, andere Männer umarmen und auf die Wange küssen, vor Wut Gegenstände herumwerfen und Dinge sagen, die sie daheim nicht in den Mund nehmen würden. Der Fußball ist der einzige Ort dabei, der Männer dieses Verhalten erlaubt. Die ganze Woche über müssen sie sich so verhalten, wie es von ihnen erwartet wird. Dabei kann und sollte doch auch die Kirche genau so ein Ort sein. Sagt Jesus nicht von sich selbst, dass wir mit allem, was uns beschäftigt, jederzeit zu ihm kommen können? Und sehen wir nicht auch bei David, dass er egal welche  Emotion ihn gerade aufwühlt, er damit vor Gott kommt? Gott hält es aus, wenn wir all das zu ihm bringen. Und Kirche darf auch zu so einem Ort werden, an dem wir all das rauslassen können. In Kleingruppen oder Hauskreisen, in Beichtgesprächen oder Seelsorge, durch Gebet.

4 Fußball ist Sinnstiftend

Je nachdem, in welcher Rolle wir uns befinden (Spieler, Trainer, Zuschauer, Fan, …), wird der Fußball für uns zu einem sinn- und identitätsstiftenden Element in unserem Leben. Er gibt uns Struktur für den Alltag durch feste Termine. Er kann uns dabei helfen, Ablenkung von schwierigen oder herausfordernden Umständen zu bekommen. Spieler ziehen Wert aus ihrer Leistung oder dem Ergebnis vom Wochenende. Durch all diese Punkte wird der Fußball zentral für das Leben.

FAZIT: Fußball als Religion

Der Fußball als Religion bietet für Christen viele Chancen. Vieles, was Christen wichtig ist, finden wir im Fußball. Dazu gibt es auch viele Parallelen zwischen Kirche und Fußball. Der Unterschied ist, dass der Fußball sich temporär beschränkt. Er versucht und schafft es unbewusst auch, Sehnsüchte und Bedürfnisse zu stillen. Aber dies wird ihm nie endgültig gelingen. Als Christen haben wir dort die Chance anzuknüpfen und die Botschaft vom Kreuz und das Evangelium zu verkünden. In Wort und Tat.